Reinhardswald
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Reinhardswald - Kurzinfo

Reinhardswald

Der Reinhardswald erstreckt sich im Norden von Hessen im Landkreis Kassel zwischen Kassel und Bad Karlshafen sowie Hann. Münden und Hofgeismar. Im Norden und Osten stößt das Waldgebiet an die Weser und im Südosten und Süden an die Fulda. Im Reinhardswald ist die Heimat vieler Sagen und Legenden sowie Grimmscher Märchen. Er umfasst eine sehr weitläufige, sanft gewellte, äußerst waldreiche und nahezu unbewohnte Buntsandsteinhochfläche, die etwa 200 bis 472 m hoch aufragt und nach Westen hin leicht geneigt ist. Siedlingsspuren lassen sich bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen und viele archäologische Stätten sind bis heute noch unerforscht.

Mit über 20.000 ha Fläche ist der Reinhardswald eine der größten Waldflächen und eines der am wenigsten besiedelten Gebiete Deutschlands. Innerhalb Hessens stellt er das größte in sich geschlossene Waldgebiet dar, in dem insbesondere Buchen und Eichen heimisch sind. Im Reinhardswald finden sich heute noch weit ausgedehnte Huteflächen bzw. -Wälder, die von der früheren Nutzung als Waldweide zeugen. Großräumig angelegte Fichtenklumpse verdeutlichen darüber hinaus einen früheren Aspekt der Holzgewinnung bei gleichzeitiger Waldbeweidung. Im Reinhardswald finden sich zwei Urwälder, der Urwald Wichmanessen und der weithin bekannte Urwald Sababurg. Die beiden höchsten Berge sind der Gahrenberg und der Staufenberg - jeweils 472 Meter hoch. Am Gahrenberg und der dortigen Umgebung finden sich gut sichtbar die Spuren des früheren Braunkohleabbaus.

Reinhardswald - Staufenberg
Reinhardswald - Eiche am Bergmannspfad

Der Reinhardswald bietet zahlreiche gut markierte Wander- und Radwege, vom einfachen kurzen Rundweg bis hin zu langen Passagen europäischer Fernwanderwege. Viele der Wege sind durchgehend gut markiert, sodass auch ohne Wanderkarte ein Verlaufen recht selten vorkommen wird, zumindest wenn man einigermaßen aufpasst. Technische Schwierigkeiten gibt es für Wanderer keine und die Wanderungen sind alle auch problemlos mit Kindern zu bewältigen. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass wir uns in einem Mittelgebirge befinden und die Wege deswegen auch mal ein paar Meter am Stück bergauf gehen können.

Als Informationsmaterial über den Reinhardswald eignet sich natürlich mein Wanderführer, in dem ich viele Wanderungen und einiges mehr vorstelle.

Die Vegetation im Reinhardswald ist abwechslungsreich und jederzeit sehenswert. Großen Lichtungen, die den Hirschen als Brunftplatz dienen durchziehen den Wald und überall finden sich kleinen Seen und Tümpel, versteckt zwischen alten Baumriesen.

Jede Menge Mystik und Legenden ranken sich um den Reinhardswald. Wer ihn betritt wird sogleich in seinen Bann gezogen, ob er will oder nicht. Es liegt nicht nur an der einzigartigen Schönheit der Natur, sondern auch an der mitunter unbekannten Geschichte, die in ihm schlummert.
Oft lässt sich nur vermuten, was sich hier alles zugetragen haben muss, was sich hier heimlich und unheimlich ereignete zu den Zeiten als Ritter durch die Lande zogen und es noch Drachen gegeben haben soll...

Reinhardswald
Reinhardswald

Viele alte Handelsstraßen durchziehen den ganzen Wald, heute oft kaum mehr als solche zu erkennen. Von den meisten sieht der Besucher nicht viel mehr als eine lange gerade Schneise, die links und rechts von alten Eichen gesäumt wird. Besonders anschaulich wird das ganze im Bereich des Friedwaldes und der Judenbuche. Der Judenbaum mit dem dortigen Geschehen diente der Schriftstellerin Annette von Droste Hülshoff vermutlich als Vorlage für ihre bekannte Novelle ‘Die Judenbuche’. Eine Tafel an der Stelle gibt weitere Informationen. Der Baum selbst ist leider seinem Alter zum Opfer gefallen und der neue Schössling braucht erst noch ein wenig Zeit um als prachtvoller Baum Denkmalcharakter zu entwickeln.
Andere Eichenalleen sind alte Viehtriften oder ehemalige Prachtstraßen, auf denen die Fürsten aus Cassel zu ihren Ausflügen in den Reinhardswald kamen.

Ein Wald wird natürlich auch von den Menschen seit jeher wirtschaftlich genutzt. Unser Reinhardswald ist durch und durch künstlich geschaffene Kulturlandschaft. So ist es nicht verwunderlich, dass neben der Holzwirtschafterei auch die Fischzucht in den kleinen Teichen des Reinhardswaldes betrieben wurde. Heute sind diese Teiche aber mehr Heimat für Millionen von Fröschen, Kröten und Libellen, Brutstätte für unendlich viele Mücken und willkommene Bademöglichkeit für wasserverrückte Tiere. Früher war der Wald nicht nur Holzlieferant, sondern Waldweide, Ackerfläche, Bergbauland, Siedlungsraum und Jagdrevier zugleich. Das führte des Öfteren zu Spannungen und Konflikten, einerseits zwischen dem Adel und der Landbevölkerung, andererseits aber auch zwischen den einzelnen Siedlungen, die oft die selben Waldabschnitte beanspruchten.

Reinhardswald  - Rothbalzer Teich

Gerade im Reinhardswald findet sich ein uralter Baumbestand, wie er in Deutschland wohl kaum ein zweites Mal zu finden ist. Immer wieder stehen zwischen jüngeren Bäumen Jahrhunderte alte, mächtige Eichen, die mit ihren Kronen seit vielen Generationen überdauern. Dieser alte Eichenbestand ist heute eines der Markenzeichen des Reinhardswaldes. Bizarre Wuchsformen und scheinbar dem Alter trotzende Hutebäume sind überall als schweigsame Zeugen der alten Geschichte anzutreffen.

Reinhardswald Reinhardswald Reinhardswald

Die Enstehung:

Der Legende nach gehörte alles Gebiet einst dem Landgrafen Reinhard, der über die Ländereien mit den kleinen Weilern und Dörfern wachte. Doch ihm haftete ein Laster an, das Glücksspiel. Bei einem seiner Spielgelage riss die Pechsträhne einfach nicht ab und so setzte er zum guten Schluss all seine Ländereien. Wie es nicht anders kommen konnte, verlor er auch dieses Spiel. Vom neuen Eigner erbat er noch eine letzte Ernte einfahren zu dürfen. Als ihm diese Bitte gewährt wurde, lies er alle Dörfer umsiedeln und pflanzte alles voller Eichen, die bis zur Ernte Jahrhunderte brauchen. So konnte er dennoch sein Land behalten und der Reinhardswald wurde zu dem was er heute ist, einem riesigen zu Hause für alte Eichen. Viele dieser Zeitzeugen können heute noch bewundert werden, aber auch die neueren Generationen haben schon beeindruckende Größe erreicht.

Doch nicht nur die Entstehungsgeschichte hört sich phantastisch an. Der Reinhardswald dient(e) als Schauplatz für allerlei Erzählungen. Mit die bekannteste dürfe die bereits erwähnte Novelle von Anette von Droste Hülshoff sein.Und wer kennt nicht auch das Märchen von Dornröschen, der armen Prinzessin, die zu viel Obst gegessen hat, bis sie wegen Hypervitaminose ins Koma gefallen ist?


Hier im Reinhardswald ist es zu Hause, auf der geschichtsträchtigen Sababurg inmitten des steinalten Waldes, der immer noch den verwunschenen Schlaf zu träumen scheint, zumindest wenn man mal ein paar Meter vom geteerten Weg runter geht. Dabei sollte aber beachtet werden, dass es sehr wohl erlaubt ist auf Forst- oder Wanderwegen zu laufen, nicht aber einfach querfeldein. Dies stört nicht nur die heimische Tierwelt, sondern zerstört auch die teilweise seltenen Pflanzen, die es hier noch gibt.

Reinhardswald
Reinhardswald - Sababurg

Sababurg:

Inmitten der wildromantischen Landschaft findet sich das Dornröschenschloss Sababurg nebst Tierpark Sababurg. Erbaut wurde einst die Zapfenburg im Jahre 1334 zum Schutz der Pilger, die das fantastische Wunder von Gottsbüren  mit eingenen Augen bestaunen wollten. Ab etwa 1500 wurde die Ruine der einstigen Burg nach wechselhafter Geschichte zu einem prächtigen Jagdschloss für die Landgrafen von Hessen ausgebaut, ehe es später wieder verfiel.

In diesem Schlösschen sieht der Volksmund den Schauplatz für die Geschichte von Dornröschen und wenn wir ehrlich sind dürfte kaum ein Ort dürfte passender für diese tragische Geschichte sein.

Heute befindet sich in der Burg ein Restaurant und Hotel, in welchem man in gemütlicher Atmosphäre Kaffee trinken oder schmackhafte Speisen essen kann. 1571 wurde der angrenzende Tierpark gegründet, der damit die älteste zoologische Anlage Deutschlands ist. In großzügig angelegten Gehegen finden sich Tiere wie der Wolf, das Ren oder auch Wisente. Natürlich gibt es hier zudem die üblichen Kleintiere zum Streicheln und ansehen. Erwähnenswert ist auch die Falknershow, bei der unter anderem die Jagd mit eben diesen Tieren demonstriert wird. Gelegentlich finden nette Veranstaltungen auf dem Parkgelände statt, wie etwa Haustiervorführungen, Märkte und ein mittelalterliches Spectaculum.

Unweit vom Tierpark befindet sich heute ein Naturschutzgebiet, welches sich weitgehend allein überlassen wird, der Urwald Sababurg. Hier können wir gut sehen, wie sich ein Wald ohne den Menschen entwickeln könnte.

Selbst wenn die Menschen nicht aktiv in das Ökosystem Wald eingreifen, so tun sie es doch passiv. Zu gerne verdrängen wir, dass das Waldsterben in weiten Teilen ein hausgemachtes Problem ist. Die zunehmende Luftverschmutzung durch Industrie- und Autoabgase hört nicht einfach am Waldrand auf. Immer wieder verlieren Bäume den Kampf gegen die Umweltverschmutzung, den sauren Regen oder übermäßigen Schädlingsbefall. So stehen mittlerweile an vielen Stellen Baumruinen, die uns mit ihren kahl erhobenen Ästen mahnend erinnern wollen, dass der Wald (und alles andere auch) sterben wird, wenn wir nicht ein wenig mehr Bewusstsein für unsere Umwelt entwickeln werden. Die toten Bäume sind nur  einer der ersten Boten des Klimakollaps durch zunehmende Umweltverschmutzung. Es liegt an uns selbst die Schönheit der Erde zu bewahren und unsere Natur zu schonen.

Auch ein übermäßiger Holzeinschlag schadet dem sensiblen Ökosystem Wald enorm. Kurzfristiges Profitdenken darf keinesfalls vor den Erhalt unserer Heimat gestellt werden. Leider verlieren Lokalpolitiker den eigentlichen Wert unseres Waldes bei klammen Kassen nur zu gern aus den Augen. Ein paar Jahre klingelt die Kasse und am Ende bleibt nichts mehr, was wir unseren Kindern mit in die Zukunft geben können.

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Reinhardswald

Herbst:

Ab Mitte August wird der Reinhardswald zum El Dorado für Pilzsammler. Diese sonst versteckt unterirdisch lebenden Gewächse, die in Symbiose mit den Bäumen leben, treiben nun überall ihre Fruchtkörper aus dem Boden. Für Pilzkenner sind sie ein echter Leckerbissen. Ein wenig Kunde sollte der Sammler schon mitbringen, denn nicht alles was wächst ist auch essbar. Gelegentlich werden geführte Wanderungen angeboten, bei welchen kundige Naturführer uns viel Wissenswertes über Pilze, ihre Lebensbedingungen und die bevorzugten Standorte verraten. Ich freue mich jedes Jahr auf neue, wenn die Pilzsaison beginnt und ich zwei oder drei Mal im Anschluss eine leckere Pilzpfanne genießen kann.

Fazit:

Wer Ruhe in einmalig schöner Natur finden möchte, wer es liebt auf verwunschenen Pfaden geheimnisvoller Geschichte zu folgen, der sollte den Reinhardswald als festen Bestandteil seiner Freizeit einplanen. Aber auch für Kultur, Kulinarisches und diverse andere Aktivität ist ganzjährig gesorgt. Glaubt mir, es gibt viel mehr zu entdecken, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Lasst euch einfach überraschen.

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www.mein-reinhardswald.de  -  www.reinhardswaldwandern.de  -  www.reinhardswald.com 

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