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Tierpark Sababurg
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Geschichte
Gegründet wurde der Tierpark Sababurg im Jahre 1571 vom Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel (1532-1592). Damit ist diese zoologische Anlage eine der ältesten in ganz Europa. Der Park erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 130 ha und hatte damals die Aufgabe als Jagdrevier, aber auch als Forschungsobjekt für die gelehrten Naturforscher am Hofe Wilhelm IV. Wilhelm selbst war begeisterter Naturforscher und Astronom und lies nicht nur den Tierpark, sondern auch die erste Sternwarte Mitteleuropas in der Nähe von Kassel bauen.
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So wie wir den Park heute kennen, sah er zu Gründungszeiten natürlich nicht aus. Vielmehr war es eine von einer dichten Dornenhecke umgebenes Waldstück, in dem Tiere wie weiße Hirsche, Ure, Damwild und Rentiere gehalten wurden. Vermutlich wegen dieser dichten Dornenhecke gilt die Sababurg heute allgemein als Schauplatz für das Märchen von Dornröschen der Gebrüder Grimm.
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Um 1770 ließ der damalige Graf Friedrich II.(1720-1785), auch bekannt als Fürst der Aufklärung, den Tierpark in eine barocke Form umgestalten. Es wurden Schneisen in den dichten Wald geschlagen, welche zum Teil heute als Eichenalleen an den Gehegen vorbeiführen und sich in einem Rondell treffen. Zu diesem Rondell wurde bei höfischen Jagden das Wild getrieben, wo die Jäger versteckt lauerten. Heute steht dort eine große Wolfsfigur aus Holz.
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Ende des 18. Jahrhunderts verloren die Adligen das Interesse am Park und das Gestüt Beberbeck übernahm ihn zum Zwecke der Pferdezucht. Dadurch rückte die Wildtierhaltung in den Hintergrund und da Pferde nicht in Wäldern leben, holzte man großflächig ab, bis auf einzelne Hutebäume die Schatten spendeten. Diese Form des Geländes ist bis heute prägend für den gesamten Park. Die lukrative Pferdezucht dauerte lange an, so dass bis in die frühen 1970er die Flächen als Weide genutzt wurden.
Erst ab etwa 1970 kümmerte man, bzw. das Land Hessen, sich wieder um die Einrichtung eines Tierparkes auf diesem Gelände. 1973 wurde wieder eröffnet und seit dem wird der Tierpark ständig erweitert und an die neuesten Haltungsbedingungen angepasst.
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Der Tierpark und seine Aufgaben
Derzeit umfasst der Haltungsbereich drei Schwerpunkte. Zum einen werden vom aussterben bedrohte Arten oder Rückzüchtungen bereits ausgerotteter Tierarten gehalten. Aus Traditionsverbundenheit finden sich auch heute zahlreiche Hirscharten (auch weiße) sowie Wildpferde. Damit soll an die Gründungszeiten und die lange Periode der Pferdezucht erinnert werden.
Der zweite Schwerpunkt liegt auf der erhaltenden Zucht von alten Haustierrassen. Mit den ‘modernen’ Hochleistungszüchtungen können diese robusten Arten nicht mithalten und drohen daher auszusterben, eben weil eine kommerzielle Haltung nicht lukrativ genug ist. Diesem Aussterben will man hier entgegenwirken. Als Projekte gibt es einen kompletten Bauernhof mit alten Rassen. Regelmäßig gibt es zudem Vorführungen, wie früher, eben mit diesen Tieren, Landwirtschaft betrieben wurde.
Der dritte Schwerpunkt liegt im Bereich Kinderzoo. In diversen Streichelgehegen lernen die Kinder wieder den Umgang mit Tieren. Ferner werden für Kinder attraktive Arten gehalten, wie etwa Pinguine oder Affen. Neben den Tieren gibt es dazu einen großzügig angelegten Wasserspielplatz und eine kleine Lok die ihre Runden dreht. Desweiteren gibt es tägliche Fütterungen und auch eine Vogelschau. Auch das Museum zeigt dem interessierten Besucher weitere Einblicke. Als kleines Highlight bietet die Parkleitung auch Kindergeburtstage an!
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Allgemeines:
Den Park kann jeder Besucher allein erkunden und sein Wissen mit Hilfe der gut erklärenden Täfelchen erweitern. Wer zu faul zum Lesen ist, kann sich einer der geführten Rundgänge anschließen, und wem selbst das Laufen noch zu anstrengend ist, fährt einfach mit der ‘Bahn’ zu den Gehegen. Die Fütterungen sind immer zu bestimmten Zeiten, so dass ein Zusehen planbar ist. Achtung, es gibt unterschiede im Sommer und Winter!! Alle Wege sind geschottert und somit auch bei schlechterem Wetter gut begehbar. Wenn man schon mal hier ist, lohnt auch ein kurzer Besuch der Sababurg, die sich direkt nebenan auf einem kleinen Hügel befindet. Im Sommer gibt es dort einen wunderschönen Garten zu bestaunen. Eine Attraktion die sich in jedem Falle lohnt ist die Greifvogelshow, bei der heimische und eben nicht heimische Greife ihre Flugkünste unter Beweis stellen. Des weiteren gibt es viele Informationen über diese beeindruckenden Tiere, die aus solcher Nähe einfach nur imposant wirken und es ist manchmal sogar möglich einen dieser Vögel über das Gefieder zu streichen.
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Attraktionen
In den letzten Jahren hat der Tierpark einige neue Attraktionen gewonnen, die von den Besuchern begeistert aufgenommen wurden.
Im Eingangsbereich wurde ein echter Publikumsmagnet mit dem neuen Erdmännchengehege geschaffen, in dem die quirligen Tierchen unermüdlich unterwegs sind.
Außerdem gibt es seit geraumer Zeit auch eine neue, geräumigere Pinguinwelt, die von den Besuchern begangen werden kann und zudem durch eine Unterwasserscheibe Einblicke in die Schwimmkünste der Pinguine gibt.
Des Weiteren wurde eine Voliere für verschiedene Sittiche gebaut, die vor allem von den Kindern mit der bei der Verwaltung käuflich erwerbbaren Kolbenhirse gefüttert werden. Das Highlight für Kinder ist das neue Kaninchengehege, in dem die kleinen Nager auch gestreichelt werden können. Das geht am besten ganz früh morgens, da sind die Tiere noch nicht so gestresst, es ist leer im Park und sie trauen sich eher mal raus.
Im hinteren Bereich haben nun Elche ihr neues Quartier bezogen und können seit dem Frühjahr von den Besuchern bestaunt werden.
Auch die Parkbahn wurde modernisiert, was die Rundfahrt im Park zwar deutlich komfortabler gemacht hat, meiner Meinung nach aber auf Kosten ihres einmaligen Charmes gegangen ist.
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Weitere Infos:
Der Tierpark bietet aber auch darüber hinaus einige Attraktionen. Seit mehreren Jahren findet jährlich an einem Wochenende im Herbst ein Mittelalter Spectaculum statt. Hierbei bieten in perfekter Umgebung mittelalterliche Händler ihre Waren und Speisen feil. Im Dezember bietet ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt dem verfrorenen Besucher Möglichkeiten sich zu wärmen und das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu erstehen. Ansonsten findet wechselndes Programm statt, Wolfsnächte, Begehung zur Hirschbrunft etc... Das aktuelle Programm gibt es auf der Homepage vom Tierpark unter www.tierpark-sababurg.de
Rund um den Tierpark gibt es zudem schöne markierte Spazier- und Wanderwege.
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Museum:
Jedem Besucher des Tierparks ist empfohlen, das Museum im Tierpark zu besuchen, welches mit vielen liebevoll hergerichteten und teils interaktiven Informationen aufwarten kann. So lernen wir viel über Flora, Fauna und das Leben von früher, einschließlich einiger Mythen und Legenden über den Reinhardswald, Riesen und mehr. Auf jeden Fall Pflichtprogramm für Tierparkneulinge. Und keine Angst, es ist auch was für Kinder!
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Es empfiehlt sich für den regelmäßigen Besucher eine Jahreskarte.
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Parkmöglichkeiten sind reichlich direkt vor dem Tierpark vorhanden.
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Für die kulinarischen Genüsse bietet der Tierpark ein Restaurant mit guter Küche, sowie reichlicher Kuchenauswahl zur Kaffeezeit. Für Eilige gibt es eine Pommesbude am Eingang, die übrigens geriffelte Pommes anbietet! Man kann natürlich auch sein Butterbrot auf einer der zahlreich vorhandenen Bänke verzehren, für eine größere Sippschaft kann auch eine kleine Grillhütte gemietet werden.
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